MagS

Entwicklung und Herstellung von wieder aufladbaren Magnesium-Schwefel-Batterien

Laufzeit der angegebenen Teilprojekte: 01.01.2016 bis 31.12.2018
Fördersumme der angegebenen Teilprojekte: 1.980.365,00 €
Projektvolumen der angegebenen Teilprojekte: keine Angabe

 

Teilprojekt 1

Entwicklung und Charakterisierung von Schwefelkathoden für den Einsatz in Magnesium-Schwefel-Batterien

Förderkennzeichen: 03XP0032A

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - Institut für Technische Thermodynamik
70569 Stuttgart
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Teilprojekt 2

Förderkennzeichen: 03XP0032B

SHARE am KIT (Schaeffler Hub for Advanced Research)
76131 Karlsruhe
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Teilprojekt 3

Fertigung des Demonstrators und Scale-up

Förderkennzeichen: 03XP0032C

Custom Cells Itzehoe GmbH
25524 Itzehoe
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Teilprojekt 4

Entwicklung einer Labortestzelle für Mg-S-Batterien

Förderkennzeichen: 03XP0032D

EL-Cell GmbH
21079 Hamburg
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Teilprojekt 5

Förderkennzeichen: 03XP0032E

Helmholtz-Institut Ulm für Elektrochemische Energiespeicher
89081 Ulm
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Teilprojekt 6

Zellherstellung

Förderkennzeichen: 03XP0032F

Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie, Integrierte Energiesysteme
25524 Itzehoe
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Fördergeber: BMBF, Referat 511

Projektträger: PT-J

Leistungsplansystematik:
KB2220 Li-Ionen-Batterien

Förderprofil:
Technologie- und Innovationsförderung

Förderart:
PDIR

Ausführliche Beschreibung des Verbundprojektes

Herausforderungen und Ziele

Ziel des Verbundprojektes „Entwicklung und Herstellung von wieder aufladbaren Magnesium-Schwefel-Batterien (MagS)“ ist die Demonstration der Leistungsfähigkeit einer neuen reversiblen Energiespeichertechnologie auf der Basis von Magnesium und Schwefel in einer Industrie-kompatiblen Batteriezelle. Dazu ist es erforderlich, materialwissenschaftliche Studien durchzuführen, um die Performance einer im Labormaßstab bereits erfolgreich demonstrierten ersten Vollzelle weiter zu verbessern.

Experimentelle Untersuchungen und theoretische Studien sollen wichtige Erkenntnisse zum Mechanismus der kaum untersuchten Magnesium-Schwefel-Reaktion in einem neuartigen Elektrolyten liefern und Wechselwirkungen der beteiligten Materialien und deren Alterungsverhalten klären. Die Erkenntnisse fließen direkt in die Entwicklung erster Pouchzellen dieses Typs ein. Hierfür wurde ein spezifiziertes VDA-Format mit einer Dimension von 121 mm · 243 mm · x mm ausgewählt. Die Zellen werden nach anwenderspezifischen Vorgaben getestet und von Industriepartnern in MagS bewertet.

Durch die Zusammenstellung des Konsortiums sind Institutionen und Unternehmen beteiligt, welche die gesamte Entwicklungskette nahtlos abdecken. Darüber hinaus planen speziell die kleinen und mittelständischen Verbundpartner sowohl Einzelkomponenten der entwickelten Zellen in konstanter Qualität als auch neuartige Testmaterialien für die Magnesium-Schwefel-Zellchemie anzubieten, um einerseits eine nachhaltige Forschung im Bereich neuer Zellchemien zu ermöglichen und andererseits der aktuellen Abwanderung von Batterie-Know-how vom Standort Deutschland entgegenzuwirken.

Trotz der offensichtlichen Vorteile von Mg-Metallbatterien sind bei der Entwicklung von wieder aufladbaren Mg-Batterien noch einige technische Herausforderungen zu lösen, insbesondere neue Elektrolyt- und Kathodenformulierungen. Eine Erhöhung der Sicherheit großformatiger Zellen und eine weitere Reduktion der Kosten sind dabei zentrale Stellhebel für eine breitere Anwendung dieser Technologie im Fahrzeugmarkt und in stationären Anwendungen.


Inhalt und Arbeitsschwerpunkte

Entsprechend der Zielsetzung ist das Vorhaben ausgesprochen multidisziplinär. Es umfasst chemische, elektrochemische, materialwissenschaftliche, analytische, prozess- und systemtechnische sowie anwendungsorientierte Fragestellungen. Die gute Übertragbarkeit von neuen Entwicklungen, aus dem Labor in das Produktportfolio eines Unternehmens, wird diesem Vorhaben besondere Aufmerksamkeit gewidmet, da der Bereich der reinen Laborentwicklung (DLR und KIT) durch ein Unternehmen (El-Cell) begleitet wird, ebenso wie die angewandte Forschung (Fraunhofer ISIT) durch den Ramp-up-Partner (CCI) begleitet wird. Die Bewertung der Ergebnisse und die Evaluierung der Demonstratoren werden schlussendlich von der anwendenden Industrie (Schaeffler) geleistet.

Der in diesem Vorhaben eingeschlagene Lösungsweg fängt bei Grundlagenuntersuchungen zu Elektrodenmaterialien und Elektrolyten an und endet, nach industrienaher und -kompatibler Herstellung von Pouch-Zellen in definierten Anwendungen. Wie schon im Abschnitt zum Stand der Technik dargelegt wurde, sind bisher in der Literatur wenige Veröffentlichungen zu diesem Thema bekannt. Aufgrund dieser Tatsachen ist ein substanzieller Arbeitsaufwand für Grundlagenuntersuchungen vorgesehen, welche sich mit der Synthese und Charakterisierung von Batteriekomponenten widmen. Der in fünf Arbeitspakete gegliederte Arbeitsplan bildet die verschiedenen Entwicklungsschritte bis zur Herstellung von Pouchzellen und deren Tests sowie das Ineinandergreifen der Beiträge der verschiedenen Partner aus dem Verbundprojekt ab.

In der ersten Phase wird die Entwicklung und Bereitstellung von geeigneten Ausgangsmaterialien und Batteriekomponenten für Labor- und Pouchzellen durchgeführt, welche in dem nächsten Schritt untersucht und grundlegend charakterisiert werden. Die Entwicklungsarbeiten im Labor werden von theoretischen Arbeiten, welche insbesondere die Wechselwirkung des Elektrolyten auf der atomaren Skala sowie die Beschreibung der Vorgänge in der Vollzelle im Mikrometerbereich zum Ziel haben begleitet. Die entwickelten Pouchzellen werden anwenderspezifischen Belastungstests unterzogen, die Entwicklungsergebnisse des Projekts werden abschließend von den beteiligten Industriepartnern bewertet.


Nutzung der Ergebnisse und Beitrag zur Energiespeicherung

Die im Vorhaben durchgeführten Arbeiten zu den Grundlagen von Magnesium-Schwefel-Batterien sind noch in einem vorwettbewerblichen Stadium. Im Vorhaben werden die wissenschaftlichen und fertigungstechnischen Grundlagen für ein vertieftes Verständnis von MgS-Batterien erarbeitet.

Durch die breite Vorgehensweise bei der Auswahl und Synthese von Batteriekomponenten ergeben sich große Chancen, völlig neue Ansätze für eine Realisierung von Metall-Schwefel-Batterien zu ermitteln, die durch Schutzrechte geschützt werden können. Für die Herstellung von Elektroden, Laborzellen und Pouchzellen werden Verfahren genutzt, die in der Lithium-Ionen-Batterietechnik erprobt sind und sich im Erfolgsfall hochskalieren lassen. Dies würde im Erfolgsfall zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil des Standortes Deutschland führen. Die beteiligten Unternehmen verfügen über das nötige Know-how und die Anlagen, um im Anschluss des Projektes vielversprechende Ansätze zu Funktionsmustern zu entwickeln.

Im Erfolgsfall ergeben sich unmittelbare industrielle Verwertungsperspektiven, die durch die Anwesenheit und Beteiligung von Unternehmen und KMU im Vorhaben direkt umgesetzt werden können. Auf diese Weise kann sich ein technologischer Vorsprung für die deutsche Wirtschaft ergeben. Das Unternehmen Custom Cells hat ein Interesse daran, Komponenten der entwickelten Demonstratorzellen (z. B. Anoden- oder Kathodenelektrodenfolien oder das Elektrolytsystem) im Rahmen der CCI-Produktlinie „F&E-Referenzmaterialien“ einem breiten Kundenstamm anzubieten und wird die weitere Skalierung und Verbreitung dieser potenziell sehr leistungsfähigen Technologie auch direkt stark fördern, da CCI das Leistungsprofil der neuen Magnesium-Schwefel-Technologie im Projektergebnis gut abschätzen lernt, um bei Kundenanfragen sehr schnell zu erkennen, ob das Technologieprofil mit dem Anforderungsprofil der Kundenanfragen zur Deckung gebracht werden kann. Da CCI regelmäßig mit extremen Kundenanforderungen konfrontiert ist, wird die Einsetzbarkeit der neuen Technologie in bestimmten Nischen als wahrscheinlich betrachtet. Darüber hinaus wird die weitere Skalierung und Kommerzialisierung der neuartigen Magnesium-Schwefel-Zellen in Anwendungen zusammen mit dem Projektpartner Schaeffler geprüft.


Kurzkategorisierung

Energiespeichertypen

Metall-Schwefel (nicht thermal)

Anwendungsfelder

mobil, noch nicht vorhersehbar

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, Industrie


Schlagworte der Teilprojekte des Verbundprojekts

Teilprojekt 1

Energiespeichertyp

Metall-Schwefel (nicht thermal) Magnesium-Schwefel

Anwendungsfelder

mobil Fortbewegungsart Land Kraftfahrzeug

noch nicht vorhersehbar

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung außeruniversitäre Einrichtung

Teilprojekt 2

Energiespeichertyp

Metall-Schwefel (nicht thermal) Magnesium-Schwefel

Anwendungsfelder

mobil Fortbewegungsart Land Kraftfahrzeug

noch nicht vorhersehbar

Förderempfänger

Industrie Zulieferer

Teilprojekt 3

Energiespeichertyp

Metall-Schwefel (nicht thermal) Magnesium-Schwefel Zellformat Pouch VDA HEV

Anwendungsfelder

mobil Fortbewegungsart Land Kraftfahrzeug

Förderempfänger

Industrie Batteriehersteller

Industrie Zellhersteller

Teilprojekt 4

Energiespeichertyp

Metall-Schwefel (nicht thermal) Magnesium-Schwefel

Anwendungsfelder

mobil Fortbewegungsart Land Kraftfahrzeug

Förderempfänger

Industrie Elektrotechnik Aktorik und Sensorik Messtechnik und Testsysteme

Teilprojekt 5

Energiespeichertyp

Metall-Schwefel (nicht thermal) Magnesium-Schwefel

Anwendungsfelder

mobil Fortbewegungsart Land Kraftfahrzeug

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung außeruniversitäre Einrichtung

Teilprojekt 6

Energiespeichertyp

Metall-Schwefel (nicht thermal) Magnesium-Schwefel

Forschungsgegenstand

Zelle

Zelle Elektroden Anode

Zelle Elektroden Kathode

Forschungsbereiche

Produktion Testzelle

Produktion Testzelle mit Flüssigelektrolyt Elektrodenfertigung

Anwendungsfelder

mobil Fortbewegungsart Land Kraftfahrzeug

noch nicht vorhersehbar

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung außeruniversitäre Einrichtung

Verbundprojektleiter

Herr Dr. Norbert Wagner
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Technische Thermodynamik
Elektrochemische Energietechnik
Pfaffenwaldring 38-40
70569 Stuttgart

Telefon: +49 711 6862-631
E-Mail: norbert.wagner@dlr.de


Pressekontakt

Frau Sabine Winterfeld
Pfaffenwaldring 38-40
70569 Stuttgart
Telefon: +49 711 6862-513
Fax: +49 711 6862-748
E-Mail: sabine.winterfeld@dlr.de

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