IL-RFB

Erforschung von ionischen Flüssigkeiten für den Einsatz als Aktivmassen in neuartigen Redox-Flow-Batterien

Laufzeit der angegebenen Teilprojekte: 01.09.2015 bis 31.08.2019
Fördersumme der angegebenen Teilprojekte: 1.378.818,00 €
Projektvolumen der angegebenen Teilprojekte: keine Angabe

 

Teilprojekt 1

Membranfreie Hybrid- und All-Mangan-RFB

Förderkennzeichen: 03SF0526A

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Fakultät für Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften - Institut für Anorganische und Analytische Chemie
79104 Freiburg
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Teilprojekt 2

Synthese, Charakterisierung und Anwendung von Polyhalogeniden

Förderkennzeichen: 03SF0526B

Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie - Institut für Chemie und Biochemie
14195 Berlin
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Teilprojekt 3

Zell- und Verfahrenskonzepte für IL-RFB

Förderkennzeichen: 03SF0526C

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme
79110 Freiburg
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Fördergeber: BMBF, Referat 722

Projektträger: PT-J

Leistungsplansystematik:
EB6010 Grundlagenforschung Energie

Förderprofil:
Technologie- und Innovationsförderung

Förderart:
PDIR

Ausführliche Beschreibung des Verbundprojektes

Herausforderungen und Ziele

Technologien, die elektrische Energie im großen Maßstab, zu niedrigen Kosten und mit großer Effizienz speichern können, sind ein zentraler Eckpfeiler für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung. Neuartige Redox-Flow-Batterien besitzen eine alternative Materialklasse: die Ionischen Flüssigkeiten. Im Gegensatz zu konventionellen Redox-Flow-Batterien müssen die energiespeichernden Stoffe hier nicht in einem Lösungsmittel gelöst werden, sondern können als Reinstoffe eingesetzt werden, da sie selbst flüssig sind. Es wird zudem der Einsatz von kostengünstigen, weltweit verfügbaren Rohstoffen mit hohen Energiedichten ermöglicht.

Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, eine alternative Redox-Flow-Batterie zu entwickeln, in der ionische Flüssigkeiten (Ionic Liquids, IL) als Energieträger eingesetzt werden. Bei Ionischen Flüssigkeiten handelt es sich um Salze, die einen Schmelzpunkt unter 100 °C aufweisen. Raumtemperatur-ionische-Flüssigkeiten (Room temperature Ionic Liquids, RTIL) sind Salze, die bereits bei Raumtemperatur flüssig sind. Diese Flüssigkeiten vereinen Eigenschaften, die in dieser Kombination in keiner anderen Substanzklasse auftreten: hohe Leitfähigkeit, niedrige Viskosität, enorme Flüssigkeitsbereiche, niedrige Dampfdrücke, große elektrochemische Stabilität sowie niedrige Entflammbarkeiten.

Die WissenschaftlerInnen setzen ionische Flüssigkeiten ein, die aus organischen Kationen sowie metall- oder halogenhaltigen Anionen bestehen und bei Raumtemperatur flüssig sind. Aus diesem Grund kann auf den Einsatz eines Lösemittels in der Batterie verzichtet werden. Weitere Vorteile sind die damit einhergehende hohe Energiedichte der Systeme sowie der Einsatz von kostengünstigen und weltweit verfügbaren Metallen.


Inhalt und Arbeitsschwerpunkte

Ausgehend von vier Modellsystemen mit unterschiedlicher Zellchemie ermitteln die ForscherInnen sukzessive das am besten geeignete System. Dies erfolgt zuerst durch experimentelle Untersuchungen der Systeme. Die beinhalten ein Materialscreening, in dessen Verlauf die ionischen Flüssigkeiten, die Elektroden sowie die Membraneigenschaften und ihre Kompatibilität mit der Zellchemie untersucht werden. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Materialscreening testen sie die Modellsysteme im einfachen statischen Betrieb und ermitteln ihre spezifischen Kenndaten, wie Zellpotential, Entlade- und Ladestromstärke sowie Strom-Spannungs-Kennlinien.

Um einen reibungslosen Übergang vom statischen in den fließenden Betrieb zu ermöglichen, führen die ForscherInnen grundlegende Messungen durch. Danach folgen die Arbeiten zur Entwicklung und Auslegung von Zelldesigns sowie zur Planung verfahrenstechnischer Anordnungen. Sie entwickeln für zwei favorisierte chemische Systeme jeweils ein Zell- und Stackdesign sowie ein Verfahrenskonzept. Schließlich testen sie das geeignetste Modellsystem in zunehmend größeren und technisch anspruchsvolleren Einzelzellen, was auch die Entwicklung und Fertigung geeigneter Zellen beinhaltet.

Aufbauend auf den Betriebserfahrungen wird ein Mehrzeller über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten als Demonstrator betrieben. Zur Evaluierung der Kostenstruktur für eine Redox-Flow-Batterie im technischen Maßstab wird in enger Zusammenarbeit mit den assoziierten Partnern eine technisch-ökonomische
Machbarkeitsstudie für eine Mega-Watt-Anlage erarbeitet.


Nutzung der Ergebnisse und Beitrag zur Energiespeicherung

Um Ergebnisse aus der Forschung in die Praxis zu führen, binden die ForscherInnen Anwendungspartner aus der gesamten Wertschöpfungskette der Redox-Flow-Batterie in den Forschungsprozess ein. Der mittelständische
Anlagenbauer Rena könnte – im Falle eines erfolgreichen Projektverlaufs – auf der Basis des Demonstrators mit der Entwicklung eines marktfähigen Produktes beginnen. Durch die Zusammenarbeit von den Universitäten Freiburg und Berlin sowie dem Fraunhofer ISE mit den assoziierten Industriepartnern könnte langfristig eine Pilotanlage einer Redox-Flow-Batterie entstehen, die mit Ionischen Flüssigkeiten betrieben wird.

Quelle: http://www.fona.de/mediathek/pdf/projekte/materialforschung/VS_IL_RFB_bf.pdf (jüngster Zugriff: 05.04.2017)


Kurzkategorisierung

Energiespeichertypen

Redox-Flow-Systeme

Anwendungsfelder

stationär, Undefiniert

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung


Schlagworte der Teilprojekte des Verbundprojekts

Teilprojekt 1

Energiespeichertyp

Redox-Flow-Systeme aprotische Lösemittel und ionische Flüssigkeiten

Anwendungsfelder

stationär

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung Universität

Teilprojekt 2

Energiespeichertyp

Redox-Flow-Systeme aprotische Lösemittel und ionische Flüssigkeiten

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung Universität

Teilprojekt 3

Energiespeichertyp

Redox-Flow-Systeme aprotische Lösemittel und ionische Flüssigkeiten

Anwendungsfelder

stationär

Förderempfänger

Forschungs- und Entwicklungseinrichtung außeruniversitäre Einrichtung

Verbundprojektleiter

Herr Prof. Dr. Ingo Krossing

Telefon: +49 761 203-6122
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